Tag 9
Servus von der Klausner Hütte in den Serntaler Alpen.
Der heutige Tag war äußerst gegensätzlich, der Vormittag sonnig und warm, am Nachmittag Regen und Kälte.
Meine Tour begann morgens am Penser Joch, wo ich die Nacht hungrig und vollkommen fertig in einer „Kältekammer“ verbrachte.
In der Morgensonne lief ich an friedlich grasenden Steinböcken und Ziegen vorbei zum/um den Astenberg und auf einem Bergrücken hinab zum Niedereck. Von dort gelangt man in ein kleines Kar, eingerahmt von Sulzspitz, Tagewaldhorn und Nebelseespitze. Dieser Ort ist so ruhig und schön, dass man sein Glücksgefühl gerne mit einem lieben Menschen teilen mag.
Weiter geht’s stetig ansteigend über Blockgestein und Geröll vorbei am Distelsee und dann steil hinauf zur Hörtlaner Scharte. Rückseitig hat man eine kleine, seilversicherte Kletterei, bevor die schöne Flaggerschartenhütte(Marburger Hütte) in einer Senke auftaucht. So, hier gab’s für mich gegen Mittag einen Break und der zweite Tagesabschnitt begann.
Mit einem Wetterwechsel erlebte ich dort eine total verbitterte und grantige Hüttenwirtin, die mir eine schnelle Fortsetzung meiner Tour erleichterte. Es lag noch mehr als die Hälfte der Strecke vor mir, die mit 20,5 Kilometern und 1000 Hm Auf- und 1260 Hm Abstieg auch ziemlich sportlich ist. Es ging über Felsen und Blockgestein im Regen ständig auf und ab zum Tellerjoch.
Der anschließende Schlamm-Hatsch zur Fortschellscharte wollte einfach kein Ende nehmen. Dann ging’s nochmal 3 km steil bergab zur Klausner Hütte, einem alten, aber sehr gut geführten Haus mit sympathischen Wirtsleuten.
Geschafft! Ich war vollkommen durchnässt, hungrig und durstig. Perfekt, das auch der Wirt, Kellner Simon und zwei nette Gäste zu einem perfekten Abend beitrugen.